Kein Jobcenter in Deutschland integriert so häufig Hilfeempfänger in Arbeit wie das in Ansbach: In den Jahren 2020, 2021, 2023 und 2024 fanden in der mittelfränkischen Kleinstadt mehr als 39 Prozent der erwerbsfähigen Arbeitssuchenden reguläre Jobs. Das ist fast doppelt so viel wie im Durchschnitt aller Jobcenter, zeigt eine IW-Studie mit finanzieller Unterstützung der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Am unteren Ende der Rangliste stehen Pforzheim, Rheingau-Taunus und Oberhausen. Dort gelang es, nur etwa 15 Prozent der Leistungsempfänger in den Arbeitsmarkt zu integrieren. | So gut arbeiten die Jobcenter im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft | Wie häufig eine Integration gelingt, hängt auch von örtlichen Gegebenheiten ab. Mit einem statistischen Modell haben die Forscher daher untersucht, wie stark die Jobcenter ihre strukturellen Voraussetzungen über- oder unterschreiten. Berücksichtigt wurden unter anderem die Arbeitslosenquote oder das Stellenangebot. In diesem Vergleich liegt Memmingen vorne: Das dortige Jobcenter erreicht eine Integrationsquote, die fast 13 Prozentpunkte über dem liegt, was die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten ließen. | Alleinige kommunale Träger integrieren seltener in Arbeit | Hinter den Zahlen verbirgt sich ein Muster: Die zehn erfolgreichsten Jobcenter werden sämtlich als gemeinsame Einrichtung von Kommune und Bundesagentur für Arbeit betrieben. Unter den zehn schwächsten stehen dagegen sechs Jobcenter in alleiniger kommunaler Trägerschaft. „Insgesamt integrieren die gemeinsamen Einrichtungen zehn Prozent häufiger in Arbeit als kommunal verwaltete Jobcenter“, erklärt IW-Arbeitsmarktexpertin Stefanie Seele. Forderungen, die Effizienz in gemeinsamen Einrichtungen zu steigern – wie sie jüngst im Bundestag aufkamen – griffen deshalb zu kurz. „Die Politik sollte sich in allen Jobcentern genau anschauen, welche Faktoren in Verwaltung oder Vermittlung die Integrationsquoten verbessert“, so Seele. |
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